Abschied
Die Zerstörung des Werkes und der Verlust der beiden hoffnungsvollen Söhne hatten Curt Wessely schwer getroffen, und das zunehmende Alter schwächte seine Arbeitskraft. Darum schränkte er den Betrieb weiter ein. Der Keramikermeister Hans Link schied im September 1957 aus. 1958 verkaufte Curt Wessely einen Teil des Werkes für 60 000 DM an die Hamburgischen Elektrizitätswerke, und diese errichteten auf dem Gelände ein Umschaltwerk. Den Erlös steckte Wessely in den Umbau der kleineren Werkstatt mit zwei Elektrobrennöfen. Hierin wurden nur noch der ursprünglich für das Prienhaus begonnene Ofen und kleinere Sachen gebrannt. Selbst als das Alter seine Kraft lähmte, gab Curt Wessely nicht auf. Ihn hatte sein Leben lang ein tiefes Pflicht- und Verantwortungsgefühl gegenüber dem ererbten Werk beseelt. Es bestimmte ihn auch, die Firma nicht erlöschen zu lassen, sondern so lange zu erhalten, bis er in dem Töpfermeister Herbert Kohlwey den Mann gefunden hatte, dem er am 6. Oktober 1967 die Firma übergeben konnte. Am 9. April 1969 feierte das Ehepaar Wessely seine goldene Hochzeit. Am 20. Juni 1977 schloss Curt Wessely seine Augen für immer. Seine hochbetagte Gattin wohnt noch in dem 1952/1953 wiederhergestellten Haus Lehmweg 18.