Firma A.H. Wessely e.K.
Kohlwey

Zerstörung und Wiederaufbau

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juli 1943 warfen 726 britische Flugzeuge ihre Bomben auf die nördlichen Stadtteile Hamburgs ab. Sie zerstörten auch die Fabrik am Falkenried. Wesselys Wohnhäuser am Lehmweg und Falkenried brannten aus, doch blieben die Kachelwände des Treppenhauses mit der Blaumalerei Hermann Haases erhalten. Nur das Brennhaus und die Schornsteine der Fabrik entgingen der Zerstörung. Curt und Christa Wessely standen vor der Vernichtung ihrer Existenz, waren ausgebombt und fanden enge, aber doch gemütliche Unterkunft bei guten Freunden an der Wellingsbütteler Landstraße. Unter unsäglichen Schwierigkeiten versuchten sie, den Schutt zu räumen; mit einem Tempowagen, für den es kein Benzin gab, fuhren sie die Trümmer ab. So gelang es nach und nach, den Betrieb in stark verkleinertem Umfang wieder aufzunehmen. 1949 stürzte ein Sturm den einen Schornstein um. Wohl stellte Wessely noch zwei große Keramikfrösche her, den einen für ein Altersheim in Kiel, den anderen für das Postamt in Cuxhaven. Aber die Zeit der großen Backsteinbauten war bereits vorüber, seit die Nationalsozialisten Fritz Schumacher und Fritz Höger kaltgestellt hatten, und sie lebte auch nach dem Krieg nicht wieder auf. Fritz Schumacher starb 1947 und Fritz Höger 1949. Nun beschränkte sich der Betrieb vornehmlich auf die Herstellung von Kacheln und den Bau von Öfen und Kaminen.

Am 8. Januar 1948 erhielt Curt Wessely in dem 1918 geborenen Keramikermeister Hans Ulrich Link einen tüchtigen Mitarbeiter. Der alte Werkmeister Paul Krömer war 1943 in Rente gegangen; aber er schaute gelegentlich noch herein und bemalte auch einmal die Kacheln zur Ergänzung eines Vierländer Ofens. Außer zwei Gesellen wirkte noch ein weiblicher Lehrling im Betrieb. Anfangs arbeitete man noch mit acht mit Brikett beheizten Ofen, später wurden zwei Elektroofen angeschafft. Es entstanden noch mehrere schöne Kachelöfen.


So erhielt die Firma Raffay für die Kantine ihres damaligen Betriebes im Quellental 56 ein Schüsselkachelofen. Die Villa des Hamburger Kaufmanns und bekannten Mäzens Dr. Alfred Toepfer in Wohldorf wurde mit mehreren Fayence-Stilöfen ausgestattet. Für die Konditorei Schröder, das heutige Arkadencafe an den Alsterarkaden, schuf Wessely zwei Fayence-Kachelöfen. Sie sind nicht mehr vorhanden. Im Grundbuchamt in Hamburg wurde ein von Richard Kuöhl geschaffener Brunnen, der im Kriege durch Bomben schwer beschädigt worden war, wiederhergestellt, wobei mehrere Teile neu angefertigt werden mussten. Im Jenisch-Haus wurde der Speckter-Kachelofen gesetzt, wurden eigene Kacheln ergänzt und viele andere Arbeiten ausgeführt. Auch im Rieck-Haus, im Freilichtmuseum in Curslack, setzte Curt Wessely antike Fayenceöfen.

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