Firma A.H. Wessely e.K.
Kohlwey

Geschichte

DIE KERAMIKERFAMILIE WESSELY

Von Hartwig Fiege

Vorbemerkung

Im Mai 1964 nannte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg eine Straße, die nördlich des Stadtparks von der Hindenburgstraße abzweigt, Wesselyring". Die Benennung sollte dazu beitragen, dass die Erinnerung an den Bürgerschaftsabgeordneten Adam Hermann Wessely (1845-1922) und seine Verdienste erhalten bleibt. Von Beruf war Adam Hermann Wessely Keramiker, wie schon sein Vater und auch sein Sohn und sein Enkel. Seine Schwiegertochter, Frau Christine Wessely, überließ mir aus dem Wenigen, was die Bomben des letzten Krieges verschont hatten, Familienpapiere, Werklisten und Photographien zur freien Verfügung. Sie gewährten interessante Einblicke in das Leben eines ungewöhnlichen Mannes, so dass ich beschloss, weitere Nachforschungen anzustellen. Das Suchen in der historischen Literatur ergab wenig21. Wertvolle Hilfe boten dagegen das Staatsarchiv Hamburg; die Kachelofen- und Luftheizungsbauer-Innung Hamburg; die Bürgerschaftskanzlei; die Tiefbauabteilung des Bezirksamtes Hamburg-Nord; der Eppendorfer Bürgerverein von 1875; der ehemalige Mitarbeiter der Firma, Herr Keramikermeister Hans Link; Frau Margarete Hillert, die Tochter des langjährigen Werkmeisters Paul Krömer; Frau Margrit Hinrichs, die Enkelin des Bildhauers Hermann Perl und dessen Sohn Herr Hermann Perl; Herr Ofenbaumeister Werner Puls und Herr Friedrich Böttner. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank.

Besonderen Dank aber schulde ich Frau Christine Wessely für die vertrauensvolle Überlassung der Familienpapiere und für ihre ständige Bereitschaft zu weiteren Auskünften. Und besonderen Dank schulde ich auch dem heutigen Inhaber der Firma A. H. Wessely, Herrn Töpfermeister Herbert Kohlwey, der mir wichtige Papiere lieh und ebenfalls mündliche Auskünfte erteilte. Auf Grund des zusammengetragenen Materials erwies es sich als sinnvoll, die Arbeit über Adam Hermann Wessely auszuweiten auf seinen Vater, seinen Sohn und seinen Enkel, so dass daraus eine Darstellung der Keramikerfamilie Wessely über vier Generationen geworden ist. Ihr Leben war eng mit den Geschicken unserer Heimatstadt verbunden, und ihre Werke sind noch heute vielfach darin sichtbar. Zuvor jedoch noch eine Bemerkung über den Namen ,Wessely" und die Herkunft der Familie. Der Name ist tschechischen Ursprungs. Er tritt als Ortsname in Böhmen mehrfach auf, z. B. in der Nähe von Olmütz. Vielleicht stammt die Familie aus einem dieser Orte. Sie könnte jedoch auch nach dem tschechischen Wort „Vesely", das „fröhlich" bedeutet, genannt worden sein.


Der älteste bekannte Wessely war Anton Wessely. Er war Fuhrwerksbesitzer und angeblich Posthalter in Pressburg. Als zeitweiliges Mitglied der Stadtverwaltung machte er sich durch die Beaufsichtigung der Schlachterbuden um die Allgemeinheit verdient. In den Kriegsunruhen um 1790 soll er die Aufsicht über das nahegelegene Schloss des abwesenden Fürsten Kaunitz geführt haben. Sein eigener Hof wurde im Kriege verwüstet, und der Verlust seines Vermögens ist wahrscheinlich der Grund für seinen Fortzug aus Pressburg nach Germeritz in Mähren gewesen.
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