Firma A.H. Wessely e.K.
Kohlwey

Firmen- und Familiengründung

Aber trotz guter Stellung und heiteren Lebens zog ihn die Bindung an seine Braut nach Hamburg zurück. Am Ende des Sommers 1869 traf er hier ein und wurde von Mathilde Spiermann und ihren Eltern herzlich aufgenommen. Nach unbefriedigender Arbeit bei Gebrüder Spiermann machte er sich im Mai 1870 in einer kleinen Erdgeschosswohnung in der Lilienstraße 14 selbständig. Im großen Vorderzimmer richtete er ein Musterlager mit zwei Herden und sieben Kachelöfen ein. Er wurde vom Malermeister Neddermann tatkräftig unterstützt, so dass er die Besitzer größerer Häuserkomplexe, z. B. Tiedemann Erben, Brockmöller Wwe., Scholvien Erben und einige Hotels als Kunden gewann. Trotz des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 konnte er im Verlauf des ersten Jahres schon sieben Gesellen und zwei Arbeitsleute beschäftigen. Er selbst war freilich auch unermüdlich tätig: „In den Frühstunden besorgte ich in der Privatkundschaft die vorkommenden Reparaturen, kleidete mich um, besuchte dann meine Arbeitsstätten in den Bauten und machte Empfehlungsbesuche. Oft war ich schon um 4 Uhr früh mit Holst [seinem Gesellen] beim Abladen von Steinen und zwar so früh, damit mich keiner meiner Bekannten dabei sah."

Am 19. November 1870 heiratete Adam Hermann Wessely Adolphine Henriette Mathilde Spiermann. Ihrer Ehe entsprossen die Töchter Clara, Elsa und Maria und die Söhne Harry und Curt. Harry erlernte ein Metallhandwerk, wanderte nach Swakopmund in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika aus, kehrte nach dem Ersten Weltkrieg in die Heimat zurück und starb hier bald darauf an der Grippe. Der Sohn Curt übernahm nach des Vaters Tode die Firma. Schon 1871 beschäftigte Hermann Wessely zwanzig Leute, während in dem zurückgehenden Geschäft der Gebrüder Spiermann nur noch sieben Leute arbeiteten. Auf Zureden seines Schwiegervaters und August Spiermanns übernahmen er und August Spiermann am 1. März 1872 als alleinige Inhaber die Handelsgesellschaft A. Spiermann & Wessely. Darin wurden die alte Firma Gebrüder Spiermann und die neue Wesselys auf dem Grundstück am Bäckerbreitengang 74 vereinigt. Aber Maschinen und Brennöfen erwiesen sich als so schlecht, dass große Reparaturen und Neuanschaffungen nötig wurden und das Betriebskapital schon nach drei Monaten festgelegt war. Jedoch, der junge Wessely genoss das Vertrauen des Zimmermeisters Schlüter, des Maurermeisters

Ehlers und des Architekten Martin Haller ebenso wie das der Eisenhandlungen von Paulsen & Rohde und Bullermann. Sein Sozius August Spiermann besorgte die Fabrik und arbeitete zuverlässig mit, während Wessely selbst oft schon um sieben Uhr zur Kundschaft unterwegs war und nachmittags in der Glasurstube eifrig mitarbeitete.

So ging es mit dem Betrieb ständig aufwärts. Wessely konnte ein zweites Grundstück am Bäckerbreitengang und eines am Heuberg 5/7 kaufen und in letzterem ein Musterlager aufbauen und Kontor und Wohnung dorthin verlegen. Nachdem August Spiermann am 19. Januar 1879 und seine Schwiegereltern, die er zu sich genommen hatte, 1879 und 1880 gestorben waren, wurde die Firma A. Spiermann & Wessely gelöscht und am 1. Januar 1880 Adam Hermann Wessely als alleiniger Inhaber der Firma A. H. Wessely eingetragen.


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